Mock-ups

IDEE UND ZIEL

Ein Mock-up ist ein Prototyp, der beispielsweise das geplante Layout oder die Struktur einer Website darstellt. Wie detailliert das Modell ist, hängt vom jeweiligen Einsatzzweck ab: Die Prototypen können genutzt werden, um Ideen und Entwürfe im Team zu diskutieren oder gegenüber einem Auftraggeber zu vermitteln. Sie sind darüber hinaus sehr hilfreich, um Nutzer in den Entwicklungsprozess einzubeziehen und die Qualität von Entwürfen früh zu testen (User Centered Design). Nutzungsanforderungen können aufgedeckt werden, die ohne Verbildlichung übersehen worden wären.

Environment Technique Time Knowhow Integration

Umgebungs-unabhängig

Bewertend

KONZEPT UND VORAUSSETZUNGEN

Mock-ups gibt es in unterschiedlichen Detaillierungsgraden, von sehr einfachen Entwürfen und Skizzen (low-fidelity) bis hin zu detaillierten grafischen Darstellungen oder mit umfangreichen Interaktionsmöglichkeiten ausgestatteten Prototypen (high-fidelity). Welche Ausprägung am besten geeignet ist, hängt von der Zielsetzung und der Entwicklungsphase ab. Soll der Prototyp für Nutzertests eingesetzt werden, kann eine fortgeschrittene grafische Gestaltung bei Nutzern zu hohe Erwartungen in Bezug auf die Funktionalität wecken, die dann zwangsläufig enttäuscht werden. Besser ist es zunächst die Seitenaufteilung, das Wording und die Abläufe darzustellen und dabei das Design bewusst einfach zu halten. Ein detaillierter Prototyp, welcher dem Endprodukt bereits gleicht, kann es außerdem schwierig machen, einem Auftraggeber zu vermitteln, dass noch umfangreiche Entwicklungsarbeiten notwendig sind.

 

Verortung im Living Lab: Mock-ups sollten früh konzipiert und im Projekt eingesetzt werden. So kann mit der iterativen Entwicklung die Qualität von Websites verbessert werden. Sie werden besonders in der Phase der Prototypenentwicklung genutzt.

Forschungsumgebung: Mögliche Umgebungen sind sehr vielseitig: Angefangen bei der Skizzierung auf einer Serviette während der Besprechung, bis hin zu professionellen Prototyping-Tools, welche die online Zusammenarbeit unterstützen.

Nutzer-/Stakeholderintegration: Es müssen keine Nutzer aktiv eingebunden werden, können aber im Sinne eines User Centered Designs eingebunden werden, um die Gestaltungskonzepte und Umsetzungsideen zu testen.

Aufwand: Erste Prototypen sind einfache Ideenskizzen, die jeder erstellen kann. Für die Gestaltung der Struktur und der Abläufe einer Website sind oft Informationsarchitekten und Interaktionsdesigner zuständig. Zur Unterstützung des Prototypings gibt es viele sowohl einfache als auch professionelle Tools. Als einfache Lösung kann auch eine Standard-Software wie MS Powerpoint verwendet werden. Es sollten zu Beginn möglichst viele Mock-ups (Skizzen) von den Designern angefertigt werden unter Berücksichtigung der bisherigen Kenntnisse der Nutzergruppe. 

UMSETZUNG IN DER PRAXIS

Die Mock-ups werden den Nutzern eingebettet in Interviews oder Workshop vorgestellt und von diesen bewertet. Anhand der Bewertung oder der Erfragung von Änderungswünschen an den gezeigten Mock-ups kann der Designer Rückschlüsse auf die Anforderungen an die Benutzerschnittstelle ziehen. Erste, einfache Prototypen dienen als Basis für die Weiterentwicklung des Konzepts. Prototypen werden getestet, Verbesserungsvorschläge im Entwicklerteam und mit dem Kunden besprochen. Damit werden zunehmend detailliertere Versionen erstellt.

Einfache Mock-ups: Bei der Neukonzeption einer Website wird normalerweise mit low-fidelity Prototypen begonnen, die wenige Details in Bezug auf das Design als und Funktionalität enthalten. Sie helfen eine erste Vorstellung von der Website zu bekommen und zeichnen sich durch ihre schnelle und somit kostengünstige Entwicklung aus.

Papier-Mock-ups: Die wichtigsten Elemente der Website werden grob auf Papier gezeichnet.

Storyboards: Grafische, Comic-artige Ablaufbeschreibungen von möglichen Interaktionsszenarien

Wireframes: Skizzen, welche die Umrisse der Seitenelemente und damit die Aufteilung und das Layout einer Website darstellen

 

Testen mit Papier-Mock-ups: Im Sinne des User Centered Design Prozesses dienen Prototypen vor allem dazu, Nutzer bei der Entwicklung eines Produkts einzubeziehen und Usability-Tests durchzuführen. Bei einem Test mit Papier-Protoypen werden den Testpersonen die angefertigten Skizzen gezeigt. Diese sollen mündlich wiedergeben, wie sie den Prototyp nutzen würden, was eine gewisse Abstraktionsfähigkeit verlangt. Eine andere Aufgabe kann darin bestehen, das System zu simulieren und auf die Benutzeraktionen zu reagieren indem die Elemente des Prototypens neu arrangiert oder zusätzliche Seiten vorgelegt werden.

Detaillierte Prototypen: In späteren Phasen der Entwicklung kann dazu übergegangen werden, Prototypen mit mehr Details im Design oder mehr Funktionalität zu versehen. Der Übergang von low- zu high-fidelity Prototypen ist dabei als fließend zu betrachten. Komplexe Prototypen können auch schon auf der Basis der späteren Entwicklungsplattform (etwa PHP, Ruby On Rails) erstellt werden. Click-Dummys enthalten Links und es kann wie auf einer richtigen Website navigiert werden (statische HTML-Dokumente oder PDFs). Die Umsetzung des Designs spielt eine untergeordnete Rolle.

GRENZEN UND HERAUSFORDERUNGEN

Mock-ups können häufig nur wenig detaillierte Einblicke auf die Benutzerschnittstelle gewährleisten und schränken damit den Blick auf das spätere Systemverhalten sowie das Verhalten der Akteuren/Nutzern ein (bzw. nur simulierbar, durch Tauschen des vorliegenden Papiers oder im Fall von klickbaren Prototypen).

 

VORTEILE DER NUTZUNG IM LIVING LAB

Als Zwischenergebnisse entstehen Prototypen mit unterschiedlichem Detailgrad. Ziel des Prototypings ist es, frühzeitig Probleme zu erkennen und ein Produkt zu entwickeln das den Bedürfnissen des Nutzers entspricht. Dies wird durch ein iteratives Vorgehen erreicht, bei dem in jeder Entwicklungsphase Usability-Tests mit dem Prototyp durchgeführt werden (siehe auch Usability in Web-Projekten). Daher passt die Methode gut zu dem iterativen Entwicklungsprozess in Living Labs. Mock-ups bieten den Vorteil einer einfachen und kosteneffizienten Visualisierung des zu entwickelnden Produkts und dienen der Vorbereitung für den finalen Prototyp.

 

Von dieser Seite passt die Methode gut zum iterativen Entwicklungsprozess in Living Labs. Mock-ups bieten den Vorteil einer einfachen und kosteneffizienten Visualisierung des zu entwickelnden Produkts und dienen der Vorbereitung für den finalen Prototyp.

WEITERFÜHRENDE LITERATUR

  • Martin, B.; Hanington, B. (2012): Universal Methods of Design: 100 Ways to Research Complex Problems, Develop Innovative Ideas, and Design Effective Solutions. Rockport Publishers, Beverly.
  • Pearrow, M. (2007): Web Usability. Handbook. 2nd Ed. Charles River Media, Boston.
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