Die Bewertung des Nachhaltigkeitspotenzials soll sicherzustellen, dass Nachhaltigkeitsaspekte im Innovationsprozess erfasst und berücksichtigt werden. Aufgrund von schwieriger Datenlage, kann es hilfreich sein Checklisten als Sammlung von Fragen zu einem bestimmten Thema als erstes einfaches Instrument zu nutzen.
Verortung im Living Lab: Checklisten eignen sich schon in der frühen Innovationsphase dazu, den Fokus auf erste gesellschaftliche Wirkungen oder Umweltauswirkungen zu legen oder auch für die Anwendung durch Personen, die sich erstmalig mit Nachhaltigkeitsaspekten beschäftigen.
Forschungsumgebung: Die Methode kann umgebungsunabhängig eingesetzt werden. Da ihr Fokus nicht auf der Nutzerintegration liegt, ist die reale Umgebung von Nutzern nicht notwendig.
Nutzer-/Stakeholderintegration: Die Methode adressiert diejenigen, die hinter dem Innovationsprozess stehen und die Innovation vermarkten möchten. Entsprechend ist die Integration von Nutzern nicht notwendig. Wenn es jedoch auf besondere Fragestellungen des Nutzungskontextes hinausläuft, können Nutzer in den Bewertungsprozess einbezogen werden. Diese Form der Nutzerintegration wäre jedoch eher nachgelagert und würde wiederum mit einer anderen Methode durchgeführt werden.
Aufwand: Für die Nutzung von Checklisten sind meist weder quantitative Daten noch Fachwissen notwendig, sodass deren Anwendung sehr einfach ist und meist nur mit einem geringen Zeitaufwand verbunden ist.
Für den Innovationsprozess wurden im Rahmen des INNOLAB Projektes verschiedene Checklisten entwickelt. Diese sind unter anderem der SDG-Check (Stufe 1 und 2). Die Umsetzung erfolgte über ein online-gestützten Fragebogen, dessen Auswertung dem Team zur Diskussion zur Verfügung gestellt wurde.
Weiterführende Informationen sowie eine Anleitung können dem INNOLAB Methodenhandbuch entnommen werden.
Da Checklisten nur einzelne spezifische Punkte abfragen, können sie nur eine sehr grobe Einschätzung von Stärken und Schwächen geben. Die so identifizierten Schwachstellen können jedoch später mit detaillierteren Umweltbewertungstools näher untersucht werden.
Die Checklisten im Projekt wurden als Online-Fragebogen nur prototypisch entwickelt und erprobt, die Usability kann noch verbessert werden.
Die Methode wirkt unterstützend für den Einbezug ökologischer Aspekte, aber auch zur Nutzerkontextintegration. Zudem ist die Methode sehr anwenderfreundlich und auch innovationsleitend.
Die Methode wirkt unterstützend für den Einbezug ökologischer Aspekte, aber auch zur Nutzerkontextintegration. Zudem ist die Methode sehr anwenderfreundlich und auch innovationsleitend.
Abb.: Ergebnisse des SDG-Check Stufe 1 im AP4 (Kahl et al. 2017). Anmerkung: Legende: +3 = gute Chance, 0 = neutral, -3 = hohes Risiko; Der Balken stellt den Mittelwert der Einzelergebnisse dar (n=7) und ist numerisch angegeben; Die Streuung des Mittelwerts wird durch die positive und negative maximale Abweichung mittels der jeweils Linie dargestellt.
Die Ergebnisse des SDG-Checks für das Praxisprojekt „Kundenführung am Point of Sale“ zeigen, dass die Innovation insbesondere für das Oberziel 12: Nachhaltiges Produzieren und Konsumieren sowie für die Oberziele 14: Leben und Wasser, 9: Innovation sowie Infrastruktur und 3: Gute Gesundheitsversorgung eine Chance darstellt.
Kahl, G.; Herbig, N.; Erdmann, L.; Stadler, K.; Peters, A. (2017): Ergebnisdokumentation des Praxisprojekts „Kundenführung am Point of Sale“. Arbeitspapier im Arbeitspaket 4 (AP 4.4) des INNOLAB Projekts. Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI GmbH), Saarbrücken.
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